Stichwort „Genuss“: Was mir Freude macht

waldwieseEine Blog-Leserin hat mich gefragt, welchen Stellenwert Genuss in meinem Leben hat, was Genuss für mich ist und ob ich mir auch etwas gönne.

Dafür will ich zunächst einmal definieren, was „Genuss“ für mich überhaupt bedeutet. Viele
Menschen verbinden damit alles, was teuer ist, beispielsweise Essen in einem noblen Restaurant, Ferien in einem Luxusresort…. Aber solche Erlebnisse sind mir nicht wichtig. Sie sind einfach nicht mein Stil und machen mir keine besondere Freude.

Was mich glücklich macht

Dennoch gibt es vieles, was ich geniesse: Die Stille zum Beispiel, die eintritt, wenn ich mittags nach den Nachrichten mein Radio wieder ausschalte. Ich geniesse auch, dass ich nah am Wald wohne und erlebe den Frieden, der im Wald um mich ist, fast als Luxus – wo sonst findet man heute Stille, Natur und Alleinsein? Auch ein schöner Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang beglückt mich. Ich habe auch ganz einfache „Gelüste“, die ich geniesse, sei es eine bestimmte Torte oder ein feiner Käse. Hin und wieder gönne ich mir das. Würde ich mir das täglich oder wöchentlich leisten, verlöre es den Reiz.

Wichtig: Gut für sich sorgen

Sich selbst verwöhnen ist ein Aspekt von Eigenliebe. Auch in der Bibel steht: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Aber viele leisten oder gönnen sich das nicht. Ich kenne Menschen, die als grosszügig und hilfsbereit gelten und das letzte Hemd weggeben würden, wie man so schön sagt, die aber gleichzeitig ihren eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse negieren. Dahinter stecken oft Unsicherheit und das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Andere Beweggründe können sein, dass man sich dadurch beliebt machen oder Mitleid erwecken will.

Zu dieser Sorte Mensch gehöre ich nicht. Ich respektiere die Bedürfnisse meines Körpers und meiner Seele. Ich erfreue mich täglich an vielem, etwa an einer schönen Blüte oder an einem Vogel, der in meinem kleinen Naturteich badet. Auch daran, dass ich jeden Morgen aufstehen kann und auch noch ein bisschen nützlich bin. Darüber bin ich froh, dafür bin ich dankbar, das genieße ich. Ich kann die grosse Welt nicht verändern, aber ich versuche, meine kleine Welt positiv zu gestalten.

wie-ich-lernte-mich-zu-liebenIch habe gerade ein beeindruckendes Buch zum Thema Selbstliebe gelesen:
David R.Hamilton, Wie ich lernte, mich zu lieben, erschienen bei L.E.O.

 

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Ein Kommentar zu “Stichwort „Genuss“: Was mir Freude macht

  1. Liebe Verena,
    danke für Deine Einsichten. Du bist voll im Trend! Trend hat nicht immer was mit Alter des Körpers zu tun. Der Minimalismus, das „Weniger ist Mehr“ ist doch grad total wichtig und IN.

    Wenn man liest daß der durchschnittliche Mensch 10000 Dinge hat ( natürlich jede Büroklammer gezählt) dann graust es mir vor meinem eigenen Wohnplatz.
    Mir fällt das Eigentum zur Last, wenn dann die Gegenstände ( z.B. Boot) mich „besitzen“ im Sinne von mich zwingen mich um sie zu kümmern.
    Reduktion und das verbliebene dann intensiv geniessen.

    Die wirklich wichtigen „Sachen“ im Leben kann man sowieso nicht kaufen.

    Bitte mach weiter mit Deinen Blogs und Frage-Antwort.

    LIeber Gruss

    Gerhard

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